"Trabrennbahnen sind schon eine feine Sache.", sagte Stefan zu seinem 6 jährigen Sohn Sven. Dies tat er aber nicht einfach nur so. Er verfolgte damit den Zweck, seinem Sohn eine Weisheit mit auf den Weg zu geben. Sorglos schaute er weg, nach vorne auf das Geschehen. Die Rennen sah aus der Ferne unspektakulär aus. Aber je näher sie sich dem Publikum auf der Zielgeraden näherten und je lauter es wurde desto mehr bekam man die geballte Kraft, die hinter diesen, vom Weiten so schien es, mechanischen Ablauf des Rennens steckte, mit.
Sven sah hoch zu seinem Vater: "Findest du? Ich finde es eher langweilig dabei zuzuschauen. Viel lieber würde ich selber mal ein Rennen reiten."
Die Menschen sprangen auf und dabei warfen sie ihre Wettzettel weit in die Luft.
"Hast du das gesehen?" -"Ja, aber ich weiß nicht wer gewonnen hat. Es sah sehr knapp aus, Papa".
Der Vater freut sich innerlich, denn er schaffte es, das Gespräch in die richtige Richtung zu leiten. Das tut er immer, getreu seinem Motto >>Wenn man seinem Kind etwas erzählen möchte und dabei nur selbst spricht, dann lernt es anderen Menschen etwas zu erzählen. Wenn man ein Gespräch mit dem Kind aufbaut und sich die Nachricht aus dem Gespräch entwickelt, dann merkt sich das Kind die Nachricht.<<
"Das dunkle Pferd hat gewonnen. Mit nur einer Nasenlänge Vorsprung. Dennoch erhält der Jockey die 10-fache Prämie. Findest du das okay?", fragte Stefan seinen Sohn.
-"Ja ich finde das okay, denn der Jockey und sein Pferd haben es sich einfach verdient."
"Richtig, genau darum geht es und so ist es auch im Leben. Die Kleinigkeiten machen den Unterschied. Wenn man etwas erreichen will, dann muss man im Leben oft nur ein kleines Bisschen besser sein als andere. Es geht oft nur um Millimeter oder eben eine Nasenlänge. Aber oft steckt hinter diesen Kleinigkeiten viel Arbeit. Vielleicht hat das schwarze Pferd viel härter trainiert als die anderen und nur deshalb gewonnen."
-"Stimmt, das ist wie in der Schule, wenn mir nur ein halber Punkt zu einer besseren Note fehlt."