a) Thema
Als erstes solltest du dir ein Thema ausdenken. Denn mit deiner Kurzgeschichte willst du etwas erreichen. Ob du deinen Lesern eine Pointe nahe bringen willst oder einfach durch deine Geschichte amüsieren willst, bleibt dir überlassen.
Sich auf Anhieb ein Thema auszudenken ist gar nicht so leicht wie es sich anhört. Versuch es doch mal so: Denk an ein Erlebnis aus der Vergangenheit, das ziemlich ungewöhnlich und einprägsam war. Zum Beispiel wurdest du vor Kurzem von einem Mitarbeiter in einem Elektronikladen bei einer Reklamation unfreundlich behandelt. Das könnte doch schonmal ein grobes Thema sein. Eine alltägliche Situation, die man in Form einer Kurzgeschichte mit seinen passenden Gedanken dazu schmücken kann.
b) Thema erweitern
Nachdem du dir ein grobes Thema ausgedacht hast(hier das Beispiel mit der Reklamation), kannst du dir überlegen, worum es dann weiter gehen soll. Du kannst der Geschichte quasi einen Sinn geben. Wie gesagt es bleibt dir überlassen. Eine Geschichte mit Pointe könnte zum Beispiel so verlaufen, dass etwas passiert, was sich auf viele Situationen übertragen lässt und eine Anleitung sein kann richtig zu Handeln (z.B die Pointe sich anzustrengen, um sein Ziel zu erreichen).
Soll die Geschichte eher amüsant sein, kann sie ein witziges Gespräch zwischen Käufer und Verkäufer schildern, welches man so nicht erwartet hätte.
Achte auch auf die Stimmung der Kurzgeschichte, die du durch Adjektive vermittelst. (z.B. im grellen Licht des Verkaufsraums - vermittelt eine ziemlich unangenehme Atmosphäre)
c) Charakteren
Welche Figur soll die Ehre haben ein Teil deiner KG zu werden? Was für Charakterzüge soll Sie haben? Ist sie traurig, gut gelaunt, dumm, schlau, sarkastisch, romantisch usw.? Da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Vielleicht lässt du ja eigene Charaktereigenschaften oder die einer Person, die du kennst, in deine Entscheidung mit einfließen.
d) Verlauf
Kurzgeschichten sind meistens nur 500-1000 Wörter lang. Dies kann jedoch stark variieren. Wenn du es schaffst, dich in 100 Wörtern auszudrücken ist das also auch kein Problem.
Die Einleitung sollte sehr kurz sein oder sogar gar nicht vorhanden sein. Du kannst also sofort mit der Geschichte beginnen("Mit der kaputten Fernbedienung in der rechten und einem Kassenbon in der linken Hand schaute sich Sven nach einem Mitarbeiter um").
Dann sollte die Haupthandlung folgen. Diese sollte linear sein und auf einen Höhepunkt am Schluss abzielen. Wie bei einem guten Witz. Das beste kommt zum Schluss.
e) beim Schreiben
Wenn du dir diese Dinge mal durch den Kopf gehen lassen hast, kannst du anfangen zu schreiben.
Das Grundgerüst hast du. Achte dabei noch auf folgende Dinge:
-Lass Charakteren wirken. Beschreibe sie nicht("Sven ist ein ungeduldiger Typ"), sondern lasse ihn ungeduldig wirken und den Leser selber drauf kommen. Die Geschichte wirkt dadurch authentischer und interessanter.
-linearer Verlauf (keine Zeitsprünge)
-Erschaffe einen Spannungshöhepunkt (Wie in einem Horrorfilm, bei dem man nicht weiß, was als nächstes passiert)
-Die KG soll fließend gelesen werden können. Also achte auch darauf, neue Zeilen anzufangen.
-Es ist deine KG. Du bist frei beim Schreiben. Du kannst sie gestalten, wie du möchtest(Dialog,3. Perspektive, allwissender Erzähler, Rückblick,Brief usw.)
#Wenn du eine Kurzgeschichte geschrieben hast, kannst du sie uns gerne Schicken(Kontakt). Wir können sie gemeinsam verbessern oder auch auf unserer Seite online stellen, so dass du dir Reaktionen einholen kannst.
Das Eisbergmodell von Hemingway:
„Wenn ein Prosaschriftsteller genug davon versteht, worüber er schreibt, so soll er aussparen, was ihm klar ist. Wenn der Schriftsteller nur aufrichtig genug schreibt, wird der Leser das Ausgelassene genauso stark empfinden, als hätte der Autor es zu Papier gebracht. Ein Eisberg bewegt sich darum so anmutig, da sich nur ein Achtel von ihm über Wasser befindet.“
– (E. Hemingway)