Suchend stampfte er mittlerweile schon völlig genervt. Er konnte sein Adressbuch nicht finden. "So ein Start in den Tag hat mir noch gefehlt.", flüsterte er mit aneinander knirschenden Zähnen.
Auf der Arbeit sah man ihm die schlechte Laune an. Versicherungskaufmann war er. Es dauerte nicht lang bis seine Kollegen ihn fragten, was denn los sei. Er erklärte die Situation und dass er dringend eine Adresse aus dem Adress buch bräuchte.
Sein Büronachbar Karsten schlug vor durch Hypnose an die Adresse zu kommen, wenn es doch so dringend sei. Jörg war für seinen biederen und sturköpfigen Sinn bekannt. "Nein lass mal, ich brauche deine Hilfe nicht", stammelte er.
Kurze Zeit später kam Bereichsleiterin auf ihn zu und sagte "Jörg, nimm dir den Tag frei, wenn das so schlimm ist für dich. Wir brauchen dich fit und nicht mit so einer Miene bei der Arbeit. Außerdem könnten wir gemeinsam mal im Internet nach der gesuchten Adresse schauen." Jörg wurde ganz bleich und antwortete "Ich brauche keine Hilfe von euch. Ich werde schon auf die Adresse kommen. Ich bin auf keine Hilfe der Welt angewiesen und auch nicht auf eure."
Als Jörg schließlich von der Arbeit zu Hause ankam, traf er seinen Nachbar. Auch er hatte mitbekommen, was los war. Schnell hat es sich rumgesprochen im kleinen Dorf. -"Hey Jörg alles okay? Ich kann dir gerne beim suchen deines Adressbuchs helfen, wenn du magst!"
-"Ein für alle Mal ! Ich komme klar und hört auf mich zu fragen, ob ihr mir helfen sollt. Also du hast bestimmt was anderes zu tun. Zum Beispiel kannst du dir selber helfen."
Jörgs Nachbar war seine bissige Art bekannt. Bevor die Tür den Türrahmen berührte, öffnete er sie wieder :"Eine Frage hab ich noch." -"Was denn jetzt?!" -"Welche Adresse in dem Adressbuch mag so wichtig sein, dass sie dir den ganzen Tag vermiest?"
-"Die Nummer von meinem Steuerberater."